Die aktuelle Partnerschaft zwischen Medical Mission International e.V. und South Medical hat die Verwandlung eines vorher stillgelegten Hospitals in eine Erfolgsgeschichte ermöglicht. South Medical ist jetzt Schätzungen zufolge eines der größten Krankenhäuser in Simbabwe, und dank der Unterstützung von MMI mit finanziellen Mitteln, Verbrauchsgütern und Ausrüstung eines der am besten ausgestatteten Hospitäler des Landes. Das Krankenhaus in Chitungwiza, einer Stadt mit ungefähr einer Million Einwohnern, liegt etwa 30 km außerhalb der Hauptstadt Harare.
„Wir sind MMI äußerst dankbar“, sagte Dr. Mathew Wazara, medizinischer Berater für MMI in Simbabwe. „Es ist solch eine einzigartige Partnerschaft. Das Hospital hat sehr spezielle Bedürfnisse, und es ist solch ein Segen gewesen, Anforderungen stellen zu können, und das Hospital und die Gemeinde konnten das bekommen, was sie brauchten.“
Medical Mission International e.V. hat die finanziellen Mittel für spezialisierte Ausrüstung zur Verfügung gestellt, einschließlich eines neuen Mammographiegeräts, eines Röntgenapparats und einer Ultraschall-Einheit für die neue Radiologieabteilung, ebenso wie zwei Rettungswagen für das Krankenhaus. MMI hat auch mehrfach Seefrachtcontainer geschickt, um den laufenden Betrieb des Krankenhauses zu unterstützen. Die Sendungen enthalten medizinische Verbrauchsgüter und Ausrüstung, einschließlich solcher Sachen wie medizinische Handschuhe und Kleidung, Operationssets, Laborkittel, Nadeln, Untersuchungstische und -lampen, Rollstühle, Krücken, Rollatoren, Krankenhausbetten und Matratzen, verschiedene Untersuchungsgeräte und andere Verbrauchsgüter für OP, Labor und Krankenhaus. Viele der medizinischen Verbrauchsgüter werden mit anderen Hospitälern und Kliniken in Simbabwe geteilt, um unterfinanzierten Einrichtungen dabei zu helfen, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten, indem sie mit dringend benötigten Dingen wie Antibiotika, Spritzen, Hygieneartikeln und medizinischen Einwegartikeln versorgt werden.
Dr. Wazara zufolge war das South Medical Hospital vor der Partnerschaft heruntergekommen und kaum betriebsfähig. Die Decken stürzten ein, und das Gebäude war völlig verfallen. Die meisten Krankenhausflügel wurden geschlossen, und das Gelände rund um das Hospital war überwuchert.
Es wurden private Finanzmittel gesichert, um die Kontrolle über das Hospital und seinen Betrieb zu übernehmen. Medical Mission International e.V. begann damit, die benötigten Ausrüstungsgegenstände und Verbrauchsgüter zur Verfügung zu stellen, um die Einrichtung wieder aufzubauen. Zusätzlich zu einem voll funktionsfähigen OP und einer Notaufnahme hat das Hospital auch eine neue Radiologieabteilung eröffnet, ebenso wie ein eigenes Labor. Das neue krankenhauseigene Labor kann Tests für Sachen wie HIV, Blutzucker, Cholesterin und die Leberfunktion durchführen.
„Die Ausrüstung zu bekommen und ein Labor aufbauen zu können ist für das South Medical Hospital eine große Sache gewesen“, sagte Dr. Wazara. „Bis dahin musste das Hospital alle Tests auswärts durchführen lassen und Proben an einen Dritten schicken.“
Laut Dr. Wazara ändert Ausrüstung wie der Mammographieapparat und die Untersuchungsgeräte für die Durchführung von beispielsweise Darmspiegelungen alles. „Es ist sehr aufregend, der Gemeinde diese Leistungen anbieten zu können. Wenn eine Frau einen Knoten in der Brust hatte, war es bisher so, dass sie warten musste, bis er aufplatzt, oder sie möglicherweise an Brustkrebs starb.“
Das Ziel der Partnerschaft war eine alternative, zuverlässige Gesundheitsversorgung. Patienten, die finanziell besser dastehen, bezahlen für die Leistungen. Dies sorgt in Kombination mit anderen nachhaltigen Programmen wie etwa dem von MMI gesponserten Landwirtschaftsprojekt für ein Einkommen. Im Gegenzug erlaubt dies, den Ärmsten in der Gemeinde medizinische Fürsorge kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt zukommen zu lassen.
„Humanitäre Hilfe schafft Möglichkeiten, die es vorher nicht gegeben hat“, sagte Dr. Wazara. „Jedermann hier weiß, dass Hilfe unterwegs ist, wenn MMI beteiligt ist.“
Die Menschen von Simbabwe haben einen wirtschaftlichen Zusammenbruch erlebt, der eines der florierensten Länder Afrikas in einen Ort verwandelt hat, wo die Lebenserwartung zu den geringsten auf der ganzen Welt gehört. Heute leidet Simbabwe sowohl unter endemischer Armut als auch Arbeitslosigkeit. Nicht nur sind Infrastruktur und Wirtschaft kollabiert, auch der Gesundheitssektor wurde dezimiert.
Dr. Wazara, der in Simbabwe (dem früheren Rhodesien) geboren wurde, erinnert sich an die Zeit, als Simbabwe unter einer massenhaften Abwanderung von Kompetenz litt. Er erinnert sich daran, wie bis zu 2.000 Krankenschwestern pro Woche gingen und schätzt, dass 90 % aller Ärzte das Land verlassen haben. Hospitäler und Kliniken schlossen ihre Türen. Keine Importe kamen ins Land hinein. Keine Waren. Keine Dienstleistungen. Krankenhäuser konnten sich nicht einmal mit simplen Dingen wie Nähmaterial versorgen, um Wunden zu nähen.
„Die Belastung durch Krankheit und Not hier in Simbabwe ist überwältigend“, sagte Dr. Wazara. „Wir werden in den nächsten paar Jahren ohne Pause arbeiten und werden es kaum schaffen, alle notwendigen Operationen bei Kindern durchzuführen oder alle Erwachsenen mit lebensbedrohlichen Krankheiten zu behandeln.“
Simbabwe wird von Daily Finance als eines der ärmsten Länder der Welt gelistet. Die Weltbank hat geschätzt, dass mehr als 70 % der Bürger Simbabwes unterhalb der Armutsgrenze leben. Die meisten Menschen können sich die Gebühren der staatlichen Krankenhäuser nicht leisten. Selbst die einfachste medizinische Fürsorge ist für die meisten Menschen in Simbabwe unerreichbar. Die Arbeitslosenquote wird auf 95 % geschätzt, ohne dass am Horizont echte Lösungen für die Probleme des Landes auftauchen.
Die Regierung hat Probleme, die Gehälter ihrer Bediensteten zu bezahlen, viele von ihnen Ärzte, Krankenschwestern, Apotheker und Krankenhauspersonal. Dies beeinträchtigt das Gesundheitswesen stark und führt dazu, dass Kliniken und Hospitälern das Personal fehlt und die Regierung kein Budget hat, um die einfachste Ausrüstung und den Erhalt der Gesundheitseinrichtungen zu finanzieren. „Ohne die externe Hilfe von Organisationen wie MMI hätten wir keinen Grund, die Hospitäler offen zu halten“, sagte Dr. Wazara.
Die Partnerschaft zwischen South Medical und MMI hilft dabei, die ungeheure Menge an Menschen in Chitungwiza zu bedienen, die jeden Tag mit dem fehlenden Zugang zu Leistungen zu kämpfen haben. Dank MMI und seiner treuen Spender schafft South Medical Möglichkeiten der Gesundheitsfürsorge für die Armen. South Medical bedient Patienten, die bisher ohne Fürsorge auskommen mussten, da sie aufgrund ihrer Armut keine Leistungen in einem medizinischen System bezahlen konnten, das völlig überlastet ist.
„Ich möchte unsere aufrichtige Wertschätzung für die Spender und Partner von MMI ausdrücken. Ich sende ihnen einen Segen. Ich bete dafür, dass sie so gesegnet sein werden, dass der Fluss nie austrocknen wird“, sagte Dr. Wazara.