Medical Mission International e.V. geht eine Partnerschaft mit dem Juba Teaching Hospital im Südsudan ein, um zugängliche und qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen anzubieten.
Die gemeinsamen Anstrengungen von Nichtregierungsorganisationen wie Medical Mission International e.V. stärkt die Versorgung mit Gesundheitsfürsorge für die verarmten Menschen in der Region. Das Juba Teaching Hospital ist das landesweit einzige Referenzkrankenhaus im Südsudan, einem Staat mit einer Bevölkerung von geschätzt mehr als zehn Millionen Menschen.
Laut MMI-Programmdirektor Doug Kendrick haben viele Südsudanesen aufgrund des Mangels an funktionierenden Gesundheitseinrichtungen im Land abgesehen vom Juba Teaching Hospital keinen Zugang zu medizinischem Personal oder Gesundheitsfürsorge.
Die finanzielle Unterstützung von Medical Mission International e.V. führt zu einer Verbesserung der Stationen und der Infrastruktur im Hospital, und auch zu einer Erneuerung und dem Kauf von neuer medizinischer Ausrüstung. Die Finanzierung ermöglicht auch eine beständige Ausstattung mit grundlegenden medizinischen Verbrauchsgütern, Einwegartikeln und Medikamenten für das Hospital.
Das Hospital erhält über das nationale Gesundheitsministerium etwas finanzielle Unterstützung von der Zentralregierung des Südsudans. Allerdings kann die Versorgung mit Verbrauchsgütern im Hospital laut der Verbindungsperson Dr. Martina Fuchs unregelmäßig sein, was Patienten dazu zwingt, eigenständig nach medizinischem Verbrauchsmaterial und Medikamenten zu suchen, die für die Behandlung benötigt werden, und sie selbst zu beschaffen. Bevor Nichtregierungsorganisationen wie Medical Mission International e.V. eingriffen, um die Lücken zu schließen, sorgten die extreme Armut und die derzeitige wirtschaftliche Situation im Südsudan dafür, dass verletzliche Patienten, die sich dringend benötigte Medikamente und Fürsorge nicht leisten konnten, nicht mehr weiterwussten.
Der anhaltende zivile Konflikt im Südsudan hat die bereits fragile Infrastruktur des Landes belastet und zu einer größeren Krise des Gesundheitswesens geführt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass mehr als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen des Landes außer Betrieb sind. Mangelnde Hygiene, Wassermangel, fehlendes Obdach, Nahrungsmittelunsicherheit, beengte Lebensverhältnisse in Gebieten mit vielen Vertriebenen, starke Unterernährung und eine geringe Durchimpfung bei kleinen Kindern und schwangeren Frauen lassen die humanitäre Katastrophe noch weiter eskalieren.
Der Südsudan hat eine der höchsten Sterblichkeitsraten für Mütter und Kinder weltweit. Die meisten Frauen im Südsudan gebären ohne Unterstützung eines ausgebildeten Geburtshelfers, was den Südsudan zu einem der gefährlichsten Orte macht, um Mutter zu werden.
Dank der großzügigen Unterstützung von MMI-Spendern bietet das Juba Teaching Hospital werdenden Müttern jetzt umfassende pränatale Leistungen in frisch renovierten und gut ausgestatteten Untersuchungsräumen des Hospitals an. Laut Dr. Fuchs wurden die Liegezeiten mit der Erweiterung des Areals reduziert, und die Frauen bekommen eine qualitative Mutterschaftsversorgung in einem privaten und respektvollen Rahmen.
„Es hat sich sehr positiv ausgewirkt“, sagte Dr. Fuchs und bemerkte, dass die Anzahl der Frauen, die vor, während und nach der Geburt medizinische Unterstützung und Aufklärung bekommen, die Überlebensrate der frischgebackenen Mütter und ihrer Babys steigen lässt. Das Programm beinhaltet auch die Versorgung mit dringend benötigten Nahrungsergänzungsmitteln mit Spurenelementen für viele der werdenden Mütter, die keinen Zugang zu angemessener Nahrung und vernünftiger Ernährung haben.
„Die Versorgung mit zuverlässiger Gesundheitsfürsorge in Entwicklungsländern wie dem Südsudan birgt Herausforderungen, und Bürgerkrieg und Konflikt sorgen für weitere Komplikationen“, sagte Kendrick. Beispielsweise verfügen nur sehr wenige Bereiche innerhalb des Hospitals über Notfallgeneratoren, und Stromausfälle kommen sehr häufig vor. Das medizinische Personal hat auch regelmäßig mit den Folgen einer unterbrochenen Wasserversorgung zu kämpfen, was die Säuberung und Infektionskontrolle beeinträchtigt und den Versorgungsfluss im Labor und den Operationsräumen hemmt.
Malaria, Durchfallerkrankungen, Darmwürmer, Atemwegserkrankungen und Unterernährung gehören zu den typischsten und am häufigsten behandelten Leiden. Krankenhausberichte weisen allerdings auf einen Anstieg bei chirurgischen Traumafällen aufgrund von Schussverletzungen und Verletzungen durch Gewaltausbrüche hin, die oft unschuldige Familien betreffen, die ins Kreuzfeuer geraten.
„Mehr als einer Milliarde Menschen auf der Welt fehlt der Zugang zu Gesundheitssystemen, und Millionen von Kindern unter fünf Jahren sterben jedes Jahr an Unterernährung und meist vermeidbaren Krankheiten“, sagte Kendrick. „Medical Mission International e.V. applaudiert all dem Engagement, dem Einsatz und den gemeinsamen Anstrengungen im Juba Teaching Hospital. Wir setzen uns dafür ein, Teil der Lösung im Südsudan zu sein“, sagte er. „Es ist inspirierend gewesen, und wir sind jedem MMI-Spender dankbar, der diese Arbeit unterstützt hat.“